Unnützes Wissen, Ausgabe 14

Worum es hier nicht geht: die Bundestagswahl 2017. Worum es stattdessen geht: albanisches Fernsehen, indische Schulen, amerikanische Schiffe, isländische Seen, deutsche Apfelsorten und andere Themen, für die niemand gestimmt hat. Jetzt müsst ihr noch einmal entscheiden: Lesen und Dinge lernen, die ihr möglicherweise niemals brauchen werdet, oder … das war ein Scherz, ihr habt keine Wahl!

Lies mich, hör mich, dreh mich

Unnützes Wissen 103 bis 110

103

Der italienische Unternehmer Francesco Becchetti startete 2013 einen privaten Fernsehsender namens Agon Channel in Albanien, der ab 2014 auch ein italienischsprachiges Programm erhielt. 2015 musste der Sender hochverschuldet eingestellt werden.

Unnützes Wissen. Fake News und mehrDas lässt darauf schließen, dass albanisches und italienisches Fernsehen einfach nicht miteinander kombinierbar sind oder der albanische Zuschauer keinen Sinn in einem italienischen Fernsehsender sieht, was mehr oder weniger die gleiche Problematik darstellt. Vielleicht besitzt Francesco Becchetti aber auch einfach kein glückliches Händchen – oder womöglich zu viel kriminelle Energie. Die albanische Staatsanwaltschaft hat immerhin ein Verfahren wegen Geldwäsche und Betrug eingeleitet. Sehr dubios, aber guter Stoff für eine Fernsehserie auf einem anderen Sender.

104

Die City Montessori School im indischen Lucknow ist die größte Schule der Welt. Sie hat ca. 50.000 Schüler und 2.5000 Lehrkräfte.

Dazu fällt mir nur ein, dass so eine große Schule für mich sicherlich nichts gewesen wäre. Zu viele Menschen und zu viele Klassenräume. So muss sich Unterricht im Bienenstock anfühlen.

105

„Remember the ‚Maine‘, to hell with Spain“ war ein populärer Schlachtruf zu Beginn des Spanisch-Amerikanischen-Krieges 1898, allerdings wurde das Schiff namens Maine gar nicht von den Spaniern versenkt, sondern fiel einem Schwelbrand an Bord zum Opfer.

Heute nennt man das Fake News. Es waren die amerikanischen Medien, die den Untergang der Maine ausgeschlachtet haben, um die Stimmung gegen Spanien anzuheizen. Leider verlaufen solche Dinge dieser Tage nicht viel anders als damals am Ende des 19. Jahrhunderts. Ein Ereignis falsch zu interpretieren, ob versehentlich oder absichtlich, reicht häufig schon aus, um einen Konflikt zu entzünden.

106

Laut dem Eurobarometer der Europäischen Kommission bevorzugen 90% der Internetnutzer in der EU Webseiten in ihrer Muttersprache.

Das ist der Grund, warum ich auf Deutsch schreibe und nicht auf Swahili. 

107

Die australische Kleinstadt Kellyville ist benannt nach dem ehemaligen Sträfling Hugh Kelly. Zuvor hieß das Gebiet „There and Nowhere“, anschließend „Irish Town“, bis es zum heutigen Kellyville wurde.

Daraus lernen wir, dass man es auch mit einer zweifelhaften Vergangenheit zum Namenspatron einer Stadt bringen kann. Zumindest in einem Land, das mal eine Strafkolonie war. Interessant ist natürlich auch diese evolutionäre Entwicklung vom wortwörtlichen „Dort und Nirgendwo“ zu einer irischen Stadt auf australischem Boden hin zu einer süßen Kleinstadt namens Kelleyville.

108

Das längst mögliche Schachspiel hätte 5,949 Züge.

Dazu kann ich nur sagen, dass ich weder Spieler noch Zuschauer einer solchen Partie sein möchte. Wenn ich mich allerdings in dieser Situation wiederfinden würde, wäre Zug Nr. 5,949 die pure Ekstase der Erleichterung. Mein Gott, wäre ich dann glücklich.

109

Gleich mehrere Seen in Island tragen den Namen Svínavatn, zu Deutsch „Schweinesee“, da dieses Nutztier schon sehr früh von den Wikingern nach Island eingeführt worden war.

SchweineseeDas ist interessant, weil wir bei Island nicht so sehr an Schweinezucht denken. Eher an Schafe, Pferde oder den Yeti. Tatsächlich gibt es bei rund 490.000 Schafen und 77.000 Pferden nur etwa 3.600 Schweine in Island, aber sie haben Eindruck hinterlassen. Schweineseen finden sich in Island unter anderem nördlich des vulkanischen Tals Hnappadalur und auf der Halbinsel Snæfellsnes. Nur so als Info für alle, die in nächster Zeit mal nach Island kommen.

110

1875 genehmigte Kaiser Willhelm I. persönlich, dass eine Apfelsorte nach ihm benannt wird. Sie trägt bis heute den Namen „Kaiser Wilhelm“.

Bemerkenswert daran ist, dass es sich bei dieser kaiserlichen Apfelsorte genau genommen um ein Plagiat handelt. Sie wurde nicht von Carl Hesselmann, der die Namensgebung in die Wege leitete, entdeckt, sondern war schon zuvor regional im Kölner Umland unter dem Namen „Peter Broich“ bekannt. Das kam allerdings erst lange nach dem Tod von Kaiser Wilhelm I. heraus.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert