Näher, noch näher, DAS IST ZU NAHE. Fotografen versuchen grundsätzlich, so nah wie möglich an ein Motiv heranzukommen, um eine gute und detaillierte Aufnahme machen zu können. Nutzt man eine Wildkamera, liegt die Hoffnung darauf, dass das Motiv von sich aus nah herankommt. Das klappt auch, nur manchmal eben zu gut.
Da sich Tiere entweder gar nicht von der unbeweglichen, stummen und in Tarnfarben gehaltenen Wildkamera gestört fühlen oder diese für ein ungefährliches Objekt halten und beschnüffeln, entstehen mitunter Nahaufnahmen der ganz besonders nahen Art.
Hallo, hier sind wir
Komm‘ ich jetzt in Fernsehen? Dieser Marder war sehr interessiert an meiner Wildkamera und hat zum Andenken an die Begegnung einen Nasenabdruck auf der Linse hinterlassen. In diesem Fall war die Kamera nicht bei mir auf dem Grundstück aufgestellt, so das ich diesem neugierigen Kerlchen leider nicht öfter begegnen kann. Angeblich soll es Menschen geben, die Marder als Plage empfinden. Das kann ich gar nicht verstehen, bei diesen lieben Augen.
Eine Wildkamera muss nicht nur Nasenstupser von Mardern abkönnen, sondern auch intime Begegnungen mit Igelstacheln vertragen. Hier sehen wir einen Igel, der sich bei seinem nächtlichen Streifzug mal so gar nicht von dem kleinen, stummen Kasten gestört fühlt und direkt daran vorbeischleicht. Mit der Betonung auf direkt.
Hier wurde etwas mehr Abstand gehalten, aber wir können dennoch attestieren, dass ein Mensch einer gesunden Amsel selten derart nahe kommt. Sie scheint keinen Blick für die Wildkamera übrig zu haben, obwohl ich bei den Augen eines Vogels wirklich schwer erkennen kann, worauf es fixiert ist. Das macht unsere gefiederten Freunde so geheimnisvoll.