Das 21. Jahrhundert wird volljährig! Wir stehen unmittelbar vor dem Wechsel ins Jahr 2018, dem Jahr, in dem die Millenniums-Babys ihre Führerscheine machen. Welche Geschichten verbergen sich noch hinter der Zahl 18? Was passierte in anderen Jahren, die auf diese Zahl endeten?
Vor dem letzten Jahreswechsel habe ich mir Die Jahre mit der 17 angesehen, die ein bisschen besorgniserregend waren, da die 17 in Italien als Unglückszahl gilt und in römischen Zahlen geschrieben „Ich habe gelebt“ (Ergo: ich lebe jetzt nicht mehr) ergibt. Bei der 18 haben wir ein umgekehrtes Bild. Die 18 gilt im Judentum durchaus als Glückszahl, da sie für Leben steht. Im antiken Rom war die 18 außerdem ein Symbol für Blutsverwandschaft. In den meisten Ländern der Erde erlangt ein Mensch mit 18 Jahren die Volljährigkeit und ist damit rechtlich erwachsen. Da beginnt das Leben dann erst so richtig, ob es den Blutsverwandten passt oder nicht.
Achtzehn und die Menschheitsgeschichte
18
Das Jahr 18, 2000 Jahre vor dem Jahr 2018, markiert das Ende von Kappadokien, einem Landstrich in der heutigen Türkei, als eigenständiges Königreich. In China kommt es zum Aufstand der Roten Augenbrauen, eine Revolte der Bauern gegen die grassierende Hungersnot. Da sich die Bauern ihre Stirn zur Unterscheidung von den kaiserlichen Soldaten mit roter Farbe bemalten, erhielten sie den Namen „Rote Augenbrauen“.
218
Zwei Kaiser kämpfen um die Herrschaft über Rom. Als Sieger geht Varius Avitus Bassianus hervor, der sich den Namen Marcus Aurelius Antoninus gibt. Nach seinem Tod erhielt er auch den heute in der Geschichtsschreibung geläufigen Namen Elagabal, nach dem Sonnengott, den er verehrte. Seine kurze Regierungszeit war überschattet von dem Konflikt zwischen alten römischen Traditionen und den orientalischen Einflüssen durch den syrisch-stämmigen Elagabal. Wie es sich für einen römischen Kaiser gehört, wurde Elagabal ermordet. Das war im Jahr 222.
818
Ein Aufstand im spanischen Córdoba, deutschen Fußballfans ganz gut bekannt, führt zur Kreuzigung von 300 Adligen. Viele weitere Menschen werden vertrieben.
1118
Pisa und Genua, damals zwei Republiken, beginnen einen Krieg, der 14 Jahre dauern sollte. Beide stritten unter anderem um die Macht über die Inseln Korsika und Sardinien. Ein offizielles Ende des Krieges gab es nie, aber da alle Beteiligten inzwischen ohnehin zu Italien gehören, hat sich die Sache erledigt.
1418
Frankreich verliert im Zuge des 100-jährigen Krieges große Gebiete an England. Wirklich kein gutes Jahr für Frankreich, das auch noch von einem Bürgerkrieg zwischen den Adelshäusern Armagnac und Burgund erschüttert wurde.
1518
„Rechnung auff der Linihen“, das erste Rechenbuch in deutscher Sprache, erscheint. Verfasser ist der Rechenmeister Adam Ries, heute auch häufig Adam Riese genannt („Nach Adam Riese …“). Vielen Dank, Adam, du hast uns den Matheunterricht eingebrockt!
1618
Europa braucht mal wieder einen Krieg und stürzt sich in einen Dreißigjährigen. Worum ging es diesmal? Politik, Wirtschaft, Religion und vielleicht auch noch das Wetter.
1718
Ein Londoner Anwalt namens James Puckle erhält ein Patent auf das von ihm erfundene Maschinengewehr. Damals hielt sich das Interesse an dieser Erfindung noch in Grenzen, das sollte sich leider ändern.
1818
Frankenstein wird geboren! Der Horrorroman von Mary Shelley erscheint und wird über die Jahre und Jahrzehnte zur Legende. In Berlin und Paris eröffnen außerdem die ersten Sparkassen und Illinois wird ein Staat der USA. Wie gruselig man das findet, ist Geschmackssache.
1918
Der 1. Weltkrieg endet und das definitiv keinen Tag zu früh. In Deutschland wird Kaiser Wilhelm II. gestürzt und die Republik ausgerufen. Die spanische Grippe bricht aus und fordert bis Ende 1919 rund 20 Mio. Tote. Als hätte es nicht schon genug Leid gegeben.