Wenn wir dann alle angemessen den Taschenrechner geehrt, ein Kinderbuch geschrieben, eine Party gefeiert und einen ganzen Tag nur Karotten gegessen haben (siehe Part 1), können wir uns den nächsten vier kuriosen Feiertagen im April widmen. Die finden trauriger- oder auch glücklicherweise nicht in Deutschland statt. Zumindest noch nicht.
Vier weitere kuriose Feiertage im April
5. April: National Read a Road Map Day
Unsere Freunde aus den USA sind bei diesen kuriosen Feier- bzw. Aktionstagen noch ein gewaltiges Stück leidenschaftlicher als wir und haben eine ganze Reihe nationaler „Days“ ins Leben gerufen. Einer davon ist der am 5. April stattfindende National Read a Road Map Day, zu Deutsch Lies eine Straßenkarte Tag. In Zeiten von Google Maps haftet diesem Event schon fast etwas nostalgisches an. Wer den Tag ins Leben gerufen hat und warum gerade der 5. April als Datum gewählt wurde, ist unbekannt. Ich bin nicht allzu traurig, dass dies ein rein amerikanischer Aktionstag ist, im Lesen von Straßenkarten habe ich mich nie sonderlich hervorgetan. Statt der Straßenkarte gilt mein Dank an diesem Tag daher Google. Danke, Google!
6. April: National Teflon Day
Wieder die Amerikaner. Diese gedenken am 6. April der Erfindung des Teflons, welche auf den 6. April 1938 fiel. Damals entdeckte der amerikanische Chemiker Dr. Roy Plunkett in seinem Labor in New Jersey das Polymer Polytetrafluorethylen, das wir heute unter dem Handelsnamen Teflon kennen. Sich eine Polytetrafluorethylen-Pfanne zu kaufen wäre auch einfach zu umständlich. Dr. Plunkett hatte ursprünglich nicht die Absicht, so etwas wie Teflon zu schaffen, er forschte nach Kältemitteln für Kühlschränke. Der 6. April ist somit traditionell ein guter Tag, um zufällig etwas zu erfinden, das für Generationen unverzichtbar wird.
7. April: No Housework Day
Für mich hat dieser, ebenfalls aus den USA stammende No Housework Day echtes Potential zu einem Lieblingsfeiertag und gehört dringend nach Deutschland. 24 Stunden lang kein Wischen, Staubsaugen, Spülmaschine ausräumen, Wäsche waschen oder Fenster reinigen? Wo kann ich unterschreiben? Ins Leben gerufen wurde dieser Aktionstag, oder besser Vermeide-eine-Aktion-Tag, von dem US-Ehepaar Tom und Ruth Roy, das offenbar zu viel dreckiges Geschirr im Haus hat. Das Datum 7. April ist dabei ziemlich fiktiv, es hat nicht mehr oder weniger mit Schmutzwäsche, verstaubten Möbeln, Fußspuren auf dem Parkett und Haare im Abfluss zu tun als jeder andere Tag im Jahr.
8. April: Draw a Bird Day
Die Briten. Im Zuge des Brexits konnte man sich ja schon das eine oder andere Mal fragen, ob unsere Freunde aus dem Königreich einen Vogel haben. Der britische Draw a Bird Day (Zeichne einen Vogel Tag) beweist aber, dass es trotz aller Spannungen und Unterschiede diese herzergreifenden Geschichten gibt, die über jede Grenze hinweg berühren. Die Geschichte zum Draw a Bird Day begann im Jahr 1943, als die 7-jährige Engländerin Dorie Cooper mit ihrer Mutter ihren im Krieg verwundeten Onkel im Krankenhaus besuchte. Der Onkel hatte sein rechtes Bein durch eine Landmine verloren und war physisch wie psychisch in einem schlechten Zustand. Um ihn aufzumuntern, bat Dorie ihn, ihr einen Vogel zu zeichnen. Der Mann zeichnete daraufhin für seine Nichte ein Rotkelchen, das er durch das Fenster sehen konnte. Dorie erklärte ihrem Onkel, dass er zwar kein sehr guter Zeichner sei, sie sein Bild aber trotzdem in ihrem Zimmer aufhängen möchte. Jedes Mal, wenn Dorie in der Folgezeit ins Krankenhaus ging, um ihren Onkel zu besuchen, malten die Patienten mit großem Spaß Vogelbilder, die bald überall im Krankenhaus aushingen. Drei Jahre später kam Dorie im Alter von nur zehn Jahren bei einem tragischen Autounfall ums Leben. Auf ihrer Beerdigung wurde ihr Sarg vom Personal des Krankenhauses und den ehemaligen Patienten mit all den Vogelbildern geschmückt. Der 8. April war Dories Geburtstag.

"Man muss nicht in der Bratpfanne gelegen haben, um über ein Schnitzel zu schreiben" lautet ein Zitat von Maxim Gorki, das mich persönlich immer sehr angesprochen hat. Ich schreibe gerne über Zeiten, die ich nicht miterlebt habe, und Dinge, die nicht Teil meines täglichen Lebens sind, mich aber faszinieren, erstaunen oder mir einfach bemerkenswert erscheinen. Ich schreibe über Geschichte & Geschichten, über Mythen, Kultur und die Faszination des Vergangenen in der Gegenwart, die sich bei mir z.B. im Sammeln von alten Kameras und Fotos widerspiegelt. Natürlich mag ich auch einfach Filme, Fernsehserien, Musik und Belletristik. Es muss nicht immer Goethe sein. Nebenbei fotografiere ich gerne und liebe das Internet. Die Bratpfanne, die mein Leben ist, hat manchmal eben auch Interessantes zu bieten. Alles 100% werbefrei und meine eigenen Ansichten widerspiegelnd.
