Schon die erste Staffel der Netflix-Serie „Santa Clarita Diet“ war ein Genuss der grotesken Art. Die zweite Season, die Netflix seit dem 23. März 2018 serviert, steht dem in Nichts nach. Die Erlebnisse der Familie Hammond, die ein normales Vorstadtleben geführt hat, bis Mutter Sheila (Drew Barrymore) zur untoten Menschenfleischgenießerin wurde, bleiben bizarr, ironisch und einfach sehr unterhaltsam.
Weiterhin gilt: Menschen mit ganz schwachem Magen sollten die „Santa Clarita Diet“ meiden. Hier spritzt Blut, werden Leichen in Kühltruhen verstaut und Körperteile in der Mikrowelle aufgewärmt. „Santa Clarita Diet“ spielt auch in der zweiten Staffel mit Splatter-Elementen, die witzig und bewusst überzogen in die Handlung eingebunden werden. Apropos Handlung …
Santa Clarita Diet, Staffel 2: Die Ereignisse
Die Familie Hammond bemüht sich redlich, mit Sheilas Zustand zurechtzukommen und gleichzeitig nach außen hin ein normales Leben zu führen. Dummerweise sitzt ihnen die neugierige Polizistin Anne (Natalie Morales) im Nacken, mit der sich Sheila versehentlich anfreundet. In dem Bemühen, Sheilas Hunger nach Menschenfleisch zu stillen, aber keine Gefahr für gute Menschen darzustellen, finden Sheila und ihr Mann Joel (Timothy Olyphant) eine Gruppe „geeigneter“ Kandidaten, die leider ihre Tücken hat. Auch frühere Opfer von Sheila sorgen unerwartet wieder für Probleme.
Nebenbei versuchen Sheila und Joel weiterhin herauszufinden, wie Sheila zur Untoten wurde, und machen dabei einige unappetitliche Entdeckungen. Trotz all der bizarren Wendungen müssen Sheila und Joel zudem an ihre gemeinsame Makler-Karriere denken und bekommen es mit alten Rivalen aus ihrer Schulzeit zu tun.
Unterdessen widmen sich Abby (Liv Hewson), die Tochter der Hammonds, und Nachbarsjunge Eric (Skyler Gisondo) einem zusätzlichen Projekt, das alles andere als unriskant ist: Sie wollen das Fracking in der Nachbarschaft stoppen.
Santa Clarita Diet, Staffel 2: Die Kritik
Haben uns viele Filme und Serien gelehrt, dass Zombies keine sympathischen Zeitgenossen sind und es nicht witzig ist, wenn Menschen gefressen werden, beweist „Santa Clarita Diet“ auch in der zweiten Staffel das genaue Gegenteil. Sheila Hammond ist wahrscheinlich der liebenswerteste, problembeladenste und witzigste Zombie der Seriengeschichte und muss die Handlung nicht einmal alleine tragen. Mehr noch als die vorangegangene Season bietet diese zweite Staffel eine bunte Schar höchst amüsanter Nebenfiguren, die für einige der größten Überraschungen und komischsten Momente sorgen.
Sheila und Joel sind als unfreiwillig mörderisches Ehepaar einfach eine Wucht. Wenn sie darüber debattieren, ob es diskriminierend wäre, einen überzeugten Neo-Nazi im Rollstuhl nicht zu töten, dann ist das so herrlich absurd und erfrischend, dass der Zuschauer einfach seine Freude daran hat. So grotesk das ganze Zombie-Szenario auch daherkommt, offenbart sich darin die reale Frage, wie viel jemand bereit ist zu opfern, wenn der Ehepartner plötzlich schwer erkrankt und besondere Bedürfnisse hat. „Santa Clarita Diet“ überspitzt die Idee eines sich verändernden, kranken Ehepartners natürlich massiv, aber das ganz bewusst und gewollt.
Neben den beiden erwachsenen Hauptcharakteren und den Figuren, die sie umgeben, spielen die Teenager Abby und Eric weiterhin wichtige Parts und erleben das Erwachsenwerden unter höchst merkwürdigen Umständen. Es wird nicht nur deutlich, wie wichtig die beiden füreinander sind, sondern auch, wie sehr Eric Joel als Vaterfigur wahrnimmt. Die Hammonds, Eric eingeschlossen, sind eine Familie, die es mit Humor, Kreativität und ihrem Zusammenhalt schafft, den Horrorfilm, der ihr Leben geworden ist, zu meistern. Es ist schwer, sie nicht gern zu haben.
Santa Clarita Diet, Staffel 2: Das Fazit
Wer schon an der ersten Staffel seine Freude hatte, wird auch die zweite Runde lieben, die mit vielen witzigen Momenten, Überraschungen und sympathischen Figuren aufwartet. Das kuriose Ende der Staffel schreit nach einer Fortsetzung, die uns Netflix zum Glück nicht vorenthält.



"Man muss nicht in der Bratpfanne gelegen haben, um über ein Schnitzel zu schreiben" lautet ein Zitat von Maxim Gorki, das mich persönlich immer sehr angesprochen hat. Ich schreibe gerne über Zeiten, die ich nicht miterlebt habe, und Dinge, die nicht Teil meines täglichen Lebens sind, mich aber faszinieren, erstaunen oder mir einfach bemerkenswert erscheinen. Ich schreibe über Geschichte & Geschichten, über Mythen, Kultur und die Faszination des Vergangenen in der Gegenwart, die sich bei mir z.B. im Sammeln von alten Kameras und Fotos widerspiegelt. Natürlich mag ich auch einfach Filme, Fernsehserien, Musik und Belletristik. Es muss nicht immer Goethe sein. Nebenbei fotografiere ich gerne und liebe das Internet. Die Bratpfanne, die mein Leben ist, hat manchmal eben auch Interessantes zu bieten. Alles 100% werbefrei und meine eigenen Ansichten widerspiegelnd.
