In dem ersten jemals in den USA gedrehten Film gab es keine Schießerei. Auch keine Liebesgeschichte. Es fand nicht einmal eine Interaktion zwischen Personen statt. Trotzdem war er ein Dreiteiler. Einer, den die Öffentlichkeit niemals sehen sollte. Hollywoodgeschichte hat sich irgendwie schon immer selbst geschrieben.
Ende der 1880er Jahre konstruierte William K. L. Dickson im Auftrag von Thomas Edison das Kinetoskop, ein Gerät, das bewegte Bilder aufzeichnen und wiedergeben konnte. Nach der Fertigstellung wurde die Apparatur mehrmals getestet, was sich gewissermaßen als die Geburtsstunde Hollywoods erweisen sollte. Der Testfilm „Monkeyshines Nr. 1“ entstand vermutlich im November 1890. Die Handlung: Eine verschwommene weiße Figur führt Bewegungen aus. Bald darauf folgten „Monkeyshines Nr. 2“ und „Monkeyshines Nr. 3“. Die Handlung: Eine verschwommene weiße Figur führt Bewegungen aus. Der mangelnde Einfallsreichtum bei Fortsetzungen liegt der Filmindustrie also quasi in der DNA.
Dreimal Monkeyshines
Wer war der Star dieser drei jeweils nur wenige Sekunden langen Filme? Diesbezüglich sind sich Filmhistoriker nicht sicher. Als Kandidaten gelten John Ott und G. Sacco Albanese. Beide waren Mitarbeiter des Filmlabors. Wer von beiden es auch immer gewesen ist, seine Performance war solide. Ich kann mir zumindest nicht vorstellen, dass Leonardo DiCaprio oder Tom Hanks wesentlich besser eine verschwommene Gestalt spielen könnten.
Manch ein Scherzkeks behauptet, „Monkeyshines“ hätte immer noch eine ausgereiftere Handlung und mehr Charakterentwicklung als viele moderne Blockbuster, etwa aus der Schmiede von Krawumm-Produzent Michael Bay („Transformers“). Aus heutiger Sicht wirkt „Monkeyshines“ aber vor allem surreal, ein bisschen unheimlich gar. Man könnte diese Sekundensequenzen durchaus in einen Horrorfilm einbetten.
Wie gesagt waren sie nie für die Allgemeinheit bestimmt. Im Jahr 1896 reichte Edison die drei Filme beim Patentamt ein, um die Funktionsfähigkeit des Kinetoskops und seinen Anspruch darauf zu belegen. Es waren später Filmhistoriker, die diese Aufnahmen ans Licht der Öffentlichkeit brachten. Die Originale werden heute in der Library of Congress, der öffentlich zugänglichen Forschungsbibliothek des Kongresses der USA, aufbewahrt.

"Man muss nicht in der Bratpfanne gelegen haben, um über ein Schnitzel zu schreiben" lautet ein Zitat von Maxim Gorki, das mich persönlich immer sehr angesprochen hat. Ich schreibe gerne über Zeiten, die ich nicht miterlebt habe, und Dinge, die nicht Teil meines täglichen Lebens sind, mich aber faszinieren, erstaunen oder mir einfach bemerkenswert erscheinen. Ich schreibe über Geschichte & Geschichten, über Mythen, Kultur und die Faszination des Vergangenen in der Gegenwart, die sich bei mir z.B. im Sammeln von alten Kameras und Fotos widerspiegelt. Natürlich mag ich auch einfach Filme, Fernsehserien, Musik und Belletristik. Es muss nicht immer Goethe sein. Nebenbei fotografiere ich gerne und liebe das Internet. Die Bratpfanne, die mein Leben ist, hat manchmal eben auch Interessantes zu bieten. Alles 100% werbefrei und meine eigenen Ansichten widerspiegelnd.

Kannte ich noch nicht. Sehr interessant.