Unnützes Wissen, Plus 29

Die erste Ausgabe des „Unnützen Wissens“ im Jahr 2019 ist genial. Immerhin hat sich ein durchaus kurioser Fakt über niemand Geringeren als Albert Einstein dazwischen gemogelt. Die anderen Teilnehmer der insgesamt schon 29. Folge kommen nicht so berühmt daher – oder habt ihr schon mal von Charlie Oatway gehört? Nein? Dann wird es Zeit.

Unnützes Wissen 29: Albert Einstein, Giraffen und mehr

Im Lichte dieser Erkenntnisse

UNNÜTZES WISSEN 213 bis 220

213

Das erste Bungalow-Feriendorf Deutschlands entstand in den 1960er Jahren nahe der Gemeinde Prümzurlay, die Teil des deutsch-luxemburgischen Naturparks Südeifel ist.

BungalowGratulation an alle, die so eben nicht über den Namen Prümzurlay gestolpert sind! Die Gemeinde verdankt ihren Namen dem Fluss Prüm und dem alten Wort „Layen“, das früher für „Felsen“ verwendet wurde. Prümzurlay ist ein ausgesprochen alter Ort, der schon in vorchristlicher Zeit besiedelt war. Darauf weisen unter anderem die Reste einer römischen Villa hin. Diese Gegend bot sich durchaus an als Standort für Deutschlands erstes Bungalow-Feriendorf.

Übrigens: Im Jahr 1658 erging es Prümzurlay, das damals noch Prum zur Layen hieß, wirklich schlecht. Als Folge des Holländischen Krieges lebte nur noch eine einzige männliche Person im Ort.

214

Der deutsche Regisseur Roland Emmerich („Independence Day“) entschied sich zu seinem Schritt nach Hollywood als Reaktion auf den Misserfolg seines mit geringem Budget umgesetzten Sci-Fi-Films „Moon 44“.

Wenn jemand irgendwo einen Film drehen kann, der fast so viel kostet wie die Bewirtschaftung eines Kleinstaates, dann ist das Hollywood. Roland Emmerich hat sich seinen Traum erfüllt und findet sich auf der nicht sehr langen Liste der Deutschen wieder, die in den letzten Jahren in der amerikanischen Filmindustrie große Erfolge feiern konnten.

Übrigens: Obwohl „Moon 44“ eine deutsche Produktion war, wirkten viele internationale Schauspieler wie Malcolm McDowell mit.

215

Der Fußballspieler Charlie Oatway heißt mit vollständigem Namen Anthony Philip David Terry Frank Donald Stanley Gerry Gordon Stephen James Oatway, da seine Eltern große Fans der Queens Park Rangers waren und ihrem Sohn die Vornamen der kompletten ersten Mannschaft des Vereins aus dem Jahr 1973 gaben.

Es ist bemerkenswert, dass der Mann bei 11 Vornamen zur Auswahl einen ganz anderen Rufnamen hat. Dass er Charlie genannt wird, geht auf den Umstand zurück, dass seine Tante nach seiner Geburt fand, er sähe wie ein Charlie aus. Bei einem ganzen Fußballteam auf seinem Ausweis lag es nahe, dass er ebenfalls gegen den Ball tritt, allerdings war Charlie dabei nur bedingt erfolgreich. Richtig gut lief es für ihn nur bei dem Verein Brighton & Hove Albion in der zweiten und dritten englischen Liga.

Übrigens: Charlie Oatways Sohn trägt ebenfalls den Namen Charlie und spielt Fußball.

216

Das seltene Matschie-Baumkänguru ist nach dem deutschen Zoologen Paul Matschie benannt, der von 1890 bis 1926 Leiter der Säugetierabteilung am Zoologischen Museum in Berlin war.

Die meisten Menschen erleben niemals, dass eine Känguru-Art nach ihnen benannt wird. So ist die Welt eben. Es gibt einfach nicht genug Kängurus für alle. Paul Matschie leitete nicht nur die Säugetierabteilung am Zoologischen Museum in Berlin, er schrieb auch Texte für die Tiersammelbilder des Schokoladenherstellers Ludwig Stollwerck. „Sein“ Matschie-Baumkänguru ist auf der Huon-Halbinsel im Nordosten von Neuguinea beheimatet. Es gibt nur noch wenige Exemplare.

Übrigens: Nach Paul Matschie wurde noch eine weitere Tierart, der Galago matschiei, auch bekannt als Brillengalago, benannt. Der Brillengalago ist ein Primat.

217

Der erste Elefant in Wien hieß Soliman und war im 16. Jahrhundert ein Geschenk an den späteren Kaiser Maximilian II. durch Johanna, der Tochter Kaiser Karls V.

Soliman

Darstellung von Soliman aus dem Jahr 1552 (vor seiner Ankunft in Wien)

Heute ist es nicht mehr üblich, sich untereinander mit Elefanten zu beschenken, aber im 16. Jahrhundert war das bei Europas Herrschern der letzte Schrei. Klar, so ein Elefant macht schon was her und fällt mehr auf als jede noch so teure Halskette. Soliman überlebte nur anderthalb Jahre in Wien, da er weder artgerecht gehalten noch gefüttert wurde. Die Europäer des 16. Jahrhundert mögen fasziniert gewesen sein von den grauen Riesen aus der Ferne, es wäre nur besser gewesen, sie hätten die Tiere in der Ferne belassen.

Übrigens: Aus einem Teil von Solimans Knochen wurde ein Stuhl gefertigt, während Maximilian II. die Haut ausstopfen ließ. Der ausgestopfte Soliman verrottete während des Zweiten Weltkriegs in einem Münchner Bombenkeller.

218

Albert Einstein, der Erfinder der Relativitätstheorie, war im Jahr 1896 Hilfsarbeiter auf dem Oktoberfest und drehte im Schottenhamel-Festzelt die Glühlampen ein.

Das nennt sich dann wohl Genie bei der Arbeit. Um Glühlampen einzudrehen, muss man eigentlich kein sonderlich helles Köpfchen sein, aber im Nachhinein betrachtet war es eine große Ehre, sich in dem Licht zu betrinken, das Albert Einstein angemacht hat. Vielleicht wurde dadurch ja jemand ein kleines bisschen schlauer.

Übrigens: Viele große Persönlichkeiten und Stars haben mal klein angefangen. Barack Obama war früher Eisverkäufer, Sean Connery lieferte Milch aus, Brad Pitt warb im Hähnchenkostüm für eine Imbisskette und Whoopi Goldberg schminkte Leichen.

219

Der sowjetische Film „Alexander Newski“ aus dem Jahr 1938 sollte Abneigung gegen Deutschland schüren und wurde später auch russischen Soldaten an der Front gezeigt.

Propaganda gab es auf allen Seiten. „Alexander Newski“ dreht sich um den russischen Nationalhelden Alexander Jaroslawitsch Newski und beschreibt wie dieser im 13. Jahrhundert eine Streitmacht des Deutschen Ordens bezwingt. Der Regisseurs Sergei Eisenstein wurde vom Diktator Josef Stalin persönlich beauftragt, den Film zu inszenieren. Obwohl angesiedelt im 13. Jahrhundert, enthält der Film viele Anspielungen auf das Deutschland unter Adolf Hitler.

Übrigens: Die Filmmusik litt unter dem Alter des Materials und wurde 2003 von dem deutschen (!) Dirigenten Frank Strobel rekonstruiert. So ändern sich die Zeiten.

220

Giraffen schlafen weniger als zwei Stunden täglich.

GiraffeBei der „langen Leitung“ der Giraffen hat das Gehirn vermutlich schon sechs Stunden geschlafen bis das mal beim Körper ankommt. Giraffen sind wirklich bemerkenswerte Tiere mit einem besonders leistungsstarken Herzen, um den benötigten Blutdruck zu erzeugen. Sie ruhen sich zumeist im Stehen aus, da sie zu lange brauchen, um wieder aufzustehen und dadurch angreifbar werden.

Übrigens: Jungtiere schlafen etwas länger als die erwachsenen Giraffen.

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