Wir haben die Hälfte von 50 Ausgaben des unnützen Wissens erreicht, was wiederum die Hälfte von 100 ist, so dass wir ein Viertel von Hundert geschafft haben. Wow! Wieder einmal führen die seltsamen Fakten, die sich nur eine erlesene, auf gute Art verrückte Anzahl Menschen merkt, rund um die Welt, vom Kosovo über Russland und Indonesien bis ins antike Rom.
UNNÜTZES WISSEN 185 BIS 192
185
Die höchste Fußballliga im Kosovo heißt Vala Superliga e futbollit të Kosovës, kurz Vala Superliga, und wurde 1945 gegründet. Sie umfasst 12 Mannschaften, die im Laufe einer Saison jeweils dreimal gegeneinander spielen.
Glück gehabt! Man stelle sich vor, die anderen Vereine der höchsten deutschen Fußballliga müssten in einer Saison gleich drei- statt nur zweimal gegen den FC Bayern München spielen. Das wäre ja schon fast gemein. Die Vala Superliga wurde 1945 gegründet und war bis 1990 eine regionale Meisterschaft innerhalb des jugoslawischen Ligasystems. Seit der Saison 1990/1991 ist sie eine unabhängige Liga. Der Kosovokrieg führte in der Saison 1997/1998 zu einem Abbruch des Spielbetriebs, der erst zur Saison 1999/2000 wieder aufgenommen werden konnte.
186
Der englische Autor Jerome K. Jerome meldete sich nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs freiwillig zum Militärdienst, wurde aber wegen seines Alters (56 Jahre) nicht genommen und heuerte daraufhin als freiwilliger Sanitätswagenfahrer in der französischen Armee an.
Von einem Happy End kann hier nicht die Rede sein. Mr. Jerome, dessen größtes Werk der humoristische Roman „Drei Mann in einem Boot“ war, nahm zwar wie gewünscht am Krieg teil, kam über die Erlebnisse aber nie mehr ganz hinweg. Krieg ist nur so lange heroisch, bis man ein Teil davon wird.
187
In Russland gibt es eine Sekte namens „Chapel of Russia’s Resurrection“, die daran glaubt, dass Vladimir Putin die Wiedergeburt des Apostels Paulus ist. Die Anzahl der Mitglieder dieser Sekte ist unbekannt.
Oh mein … Putin! Als die Religionen verteilt wurden, lagen die Mitglieder der „Chapel of Russia’s Resurrection“ wohl gerade trunken von Wodka in der Ecke. Mir ist eine solche Art von Glauben doch eher suspekt, bei aller Wertschätzung für die Religionsfreiheit. Solange Anhänger der „Chapel of Russia’s Resurrection“ glücklich und zufrieden sind, niemandem schaden und sich an Recht und Gesetz halten, sehe ich allerdings keinen Grund, übermäßig schockiert zu sein. Wie Putin selbst darüber denkt, falls er überhaupt davon weiß, kann ich nicht beurteilen. Vielleicht wäre er ja in einem früheren Leben lieber jemand anderer gewesen. Julius Cäsar zum Beispiel oder Ivan der Schreckliche.
188
Der Fantasiestreifen „Loetoeng Kasaroeng“ war 1926 der erste Film, der im heutigen Indonesien produziert wurde und mit einheimischen Schauspielern besetzt war. Der Film gilt als verschollen, soll aber eine sehr schlechte Qualität gehabt haben und lief nur eine Woche in den Kinos.
Die Schöne und das Biest. Auf indonesisch. Grundlage der Handlung des Films „Loetoeng Kasaroeng“ war das Märchen „Lutung Kasarung“ über einen Affen, der einst ein attraktiver Gott war, bis man ihn zur Strafe für seinen Hochmut verwandelt. Dann verliebt er sich in ein Mädchen und am Ende wird alles gut. Freilich nicht für den Film, den damals keiner sehen wollte und den heute niemand mehr sehen kann, denn er ist nirgendwo aufzutreiben.
189
Gustave Ferbert, der Ex-Spieler und Trainer des Footballteams der University of Michigan, gab seinen Posten im Jahr 1900 auf, um in Alaska im Zuge des Goldrauschs reich zu werden. Ob ihm dies gelungen ist, gilt heute als umstritten.
Touchdown oder nicht? 1909 erschien in der Coshcocton Daily Tribune, einer Zeitung aus Ohio, ein Artikel mit dem Titel „Finds Wealth in Klondike: Famous Athlete Coming Back Home After Making a Rich Strike in the North“, der besagt, dass Ferbert um eine satte Millionen Dollar reicher aus Alaska zurückgekehrt ist. Eine andere Zeitung, die Billings Daily Gazette, griff die Geschichte ebenfalls auf. Ob Gustave Ferbert tatsächlich einer der Gewinner des Goldrausches war oder seine Funde überzogen dargestellt wurden, kann heute nicht mehr verifiziert werden.
190
Der Schauspieler Michael Sellers starb auf den Tag genau 26 Jahre nach seinem berühmten Vater Peter Sellers wie dieser an einem Herzinfarkt.
Eine Mischung aus tragischem Zufall und Genetik. Besagter Tag war der 24. Juli. Michael Sellers starb am 24. Juli 2006, sein Vater am 24. Juli 1980. Den gleichen Bekanntheitsgrad haben beide nicht erreicht. Peter Sellers war dreimal für den Oscar nominiert und gewann einen Golden Globe. Zu seinen erfolgreichsten Filmen zählen die „Der rosarote Panther“-Reihe, „Dr. Seltsam oder: Wie ich lernte, die Bombe zu lieben“ und „Eine Leiche zum Dessert“. Michael Sellers wirkte vor allem in Dokumentationen mit sowie an der Seite seines Vaters in der britischen Komödie „Mr. Topaze“.
191
Im antiken Rom setzte man neben Pferde auch Zebras ein, um Streitwagen durch die Arena zu ziehen. Sie wurden dem Publikum als „Pferdetiger“ präsentiert.
Vor der Erfindung des Fernsehens musste man sich eben anders amüsieren. In den antiken Arenen wurden den Zuschauern spektakuläre, bisweilen äußerst blutige Shows geboten. Zebras waren da noch eines der harmlosen Vergnügen, für die keine Sklaven, Kriegsgefangenen oder Christen sterben mussten. Die pferdeähnlichen Tiere haben, abgesehen von dem schwarzen Streifenmuster, ziemlich wenig mit Tigern gemein.
192
Der Nordire Peter Scott wurde als „Einbrecher bei den Stars“ bekannt, da er für seine Verbrechen häufig die Häuser von Prominenten auswählte. So stahl er unter anderem der Schauspielerin Sophia Loren eine wertvolle Halskette und verjubelte das Geld aus dem Verkauf in einem Casino.
Nein, „Einbrecher bei den Stars“ ist keine neue RTL-Show. Peter Scott ist auch nicht mehr im Geschäft, er starb 2013. Geboren wurde er übrigens als Peter Craig Gulsto. Er verbrachte einen nicht unerheblichen Teil seines Lebens hinter Gittern, war viermal verheiratet und veröffentlichte 1995 seine Memoiren.