„Fotofalle“ klingt doch ziemlich negativ. Dieser Begriff lässt uns an dokumentierte Fehltritte denken, an peinliche Gesichtsausdrücke, ruinierte Dates und eine grauenhafte Schlagzeile auf der Titelseite der BILD. Da macht sich ein Ausdruck wie „Wildkamera“ schon besser. Das klingt ursprünglich, nach Entdeckung und Abenteuer. Am Ende ist eine Wildkamera natürlich nichts anderes als eine Fotofalle – und das soll sie auch sein.
Wer braucht als Privatmensch eine Fotofalle und wozu? So eine Wildkamera bietet die Möglichkeit, das eigene Grundstück zu überwachen. Man stellt die in Tarnfarben gehaltene Kamera auf und sie knipst jede Bewegung, ob Tag oder Nacht. Dabei gibt sie keine Geräusche oder Lichtsignale von sich, so dass die Fotografierten nicht aufgeschreckt oder gewarnt werden. Sinn und Zweck ist es, zu überprüfen, wer oder was sich so auf dem eigenen Grundstück herumtreibt. Sie kann aber ebenso einfach nur zum Spaß genutzt werden, so wie ich das tue.
Fun with Fotofalle
Da Deutschland eine Art Datenschutzalcatraz ist, muss jeder Nutzer sehr genau darauf achten, wo er eine Wildkamera aufstellt und was er mit den Bildern macht. Daher möchte ich an dieser Stelle betonen, dass die hier gezeigten Bilder aus einer auf Privatgrund aufgestellten Fotofalle stammen und nicht auf ein Nachbargrundstück ausgerichtet waren. Kein Persönlichkeitsrecht ist dabei zu Schaden gekommen.
Wie ich schnell feststellen konnte, ist so eine Wildkamera, die sich sowohl an Bäumen oder anderen erhöhten Positionen anbringen wie auch einfach auf dem Boden platzieren lässt, wirklich ein herausragender Spion, der Eindringlinge auf frischer Tat ertappt.
Hier sehen wir die Beweisaufnahme eines unbefugten Betretens. Der Übeltäter: eine Katze. Es ist offensichtlich, dass sich der schnurrhaarige Eindringling absolut unbeobachtet fühlt. Er ahnt nichts von der Kamera, die ihn im Visier hat. Noch entlarvender ist die nachfolgende Aufnahme.
An einer anderen Stelle angebracht, hat die Fotofalle bei einer Amsel zugeschnappt, die eindeutig mit Diebesgut im Schnabel zu sehen ist – und das mitten am Tag! Dreist.
Im Winter nichts Neues
Im Prinzip bin ich natürlich sehr froh, dass es bei uns im Garten nicht zugeht wie auf einem Bahnhof, aber ein bisschen mehr Artenvielfalt darf es schon sein. Dass der Winter nicht die beste Jahreszeit für fette Beute in der Fotofalle ist, war allerdings abzusehen. Warten wir ab, was sich noch so tun wird mit der wilden Kamera.