Unnützes Wissen, Schnapszahl 33

Ich war nicht sehr produktiv im April 2019. Nur vier herrlich alltagsuntaugliche Fakten erschienen in der rechten unteren Ecke dieses Blogs. Das ist die Hälfte von dem, was ich sonst in einem Monat an unnützem Wissen anbiete. Die Schuldfrage ist schnell geklärt: Der Osterhase hat die Fakten versteckt. Außerdem hat er damals, 1997, meine Mathehausaufgaben geklaut.

Unnützes Wissen, Schnapszahl 33: Straußenfedern, Street View und Inselparadies

Wissen wie Flaschen leer

UNNÜTZES WISSEN 238 bis 241

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Auf Bora Bora bedeutet das Tragen einer Blume hinter dem linken Ohr, Teil einer festen Partnerschaft zu sein. Hinter dem rechten Ohr signalisiert eine Blume hingegen die Bereitschaft zu flirten.

Bora, BoraDas analoge Tinder. Lange bevor es Dating-Apps gab, wussten die Menschen auf Bora Bora bereits, wie sich Paarungsrituale vereinfachen lassen. Nebenbei wird noch der Verkauf von Blumen gefördert, das ist ganz ohne Phone sehr smart. Freilich sind Tinder und Co. wesentlich günstiger als ein Urlaub auf Bora Bora, das zu den luxuriösesten Reisezielen der Welt zählt. Wer seine große Liebe auf dem Atoll finden möchte, der muss schon etwas tiefer in die Taschen greifen.

Übrigens: Große Bekanntheit erlange Bora Bora in Deutschland 1978 durch das gleichnamige Lied von Tony Marshall. Dafür wurde der Sänger 30 Jahre später zum Ehrenbürger des Atolls ernannt.

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Für seinen Dienst Street View bestückte Google ein Kamel mit Kameras, um die Liwa-Wüste in den Vereinigten Arabischen Emiraten zu fotografieren.

Jetzt behaupte noch einer, Tiere tragen nichts zur Digitalisierung bei. Wie sinnvoll Street View in der Wüste ist, davon kann sich hier jeder selbst ein Bild machen.

Übrigens: Die Liwa-Wüste liegt am nördlichen Rand der Wüste Rub al-Chali, ins Deutsche übersetzt „Leeres Viertel“, der größten Sandwüste der Erde.

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Der erfolgreiche Autor Thomas Carlyle veröffentlichte die Tagebücher und Briefe seiner verstorbenen Frau Jane Welsh Carlyle, da er nach ihrem Tod erkannt hatte, wie viel Talent sie besaß.

Frauen konnten im 19. Jahrhundert eine größere Karriere als ihre Ehemänner starten. Sie mussten dazu nur erst sterben. Viele Experten sind sich einig, dass Mrs.  Carlyle eine viel geschliffenere Ausdrucksweise als ihr Mann besaß und auf hohem Niveau schrieb. Mr. Carlyle hat zu Lebzeiten seiner Frau versäumt, dies zu er- oder entsprechend anzuerkennen, aber immerhin hat er es noch bemerkt.

Übrigens: Das Ehepaar Carlyle stammte aus Schottland, lebte aber viele Jahre in London. Die beiden Intellektuellen pflegten Kontakte zu Persönlichkeiten wie Charles Dickens und Frédéric Chopin.

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Im 18. Jahrhunderten entwickelten sich Straußenfedern als Hutschmuck zu einem so großen Renner, dass die Ausrottung der Vögel drohte. Daher wurde mit der gezielten Zucht von Straußen begonnen. Der Straußenfedern-Boom endete mit dem Ersten Weltkrieg.

Vor allem in der Damenhutmode waren Straußenfedern der letzte Schrei. Daneben erfreuten sie sich als Material für kunstvolle Fächer großer Beliebtheit. Auch Männer trugen ganz gerne Straußenfedern auf dem Kopf. Heute lassen Strauße ihre Federn eher für den praktischen Nutzen. Aufgrund ihrer elektrostatischen Eigenschaften werden Straußenfedern für Staubwedel und Bürsten verwendet.

Übrigens: Die erste Straußenfarm zur Befriedigung der hohen Federnachfrage entstand 1838 in Südafrika.

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