Im Jahr 2016 habe ich meinem Urlaub in Hooksiel eine eigene Blogserie gewidmet. Damals hätte ich selbst nicht damit gerechnet, dass ich trotz meiner grundsätzlichen „Zuhause ist es doch am schönsten“-Einstellung zwei Jahre später sogar noch ein bisschen weiter reisen würde, auf die dänische Wattenmeerinsel Rømø, in Deutschland auch bekannt als Eiland der unaussprechlichen O’s.
Es wäre grob fahrlässig, dieser Reise nicht ebenfalls eine kleine Serie zu widmen, die natürlich ihren eigenen Stil haben wird. Dabei werde ich mich noch etwas stärker auf visuelle Medien stützen, auf Fotos, von denen ich so etwa 600 schießen konnte, bevor der Urlaub vorbei war, und auf ein Medium, das ich bisher in diesem Blog weitestgehend vernachlässigt habe: Video.
Sieben Tage Rømø
Anders als in meinem Urlaub vor zwei Jahren war ich diesmal mit der ganzen Familie unterwegs, einschließlich dreier Kleinkinder. Entsprechend ausgedehnt war unser gemietetes Domizil in der Ferienhaussiedlung Bolimark in der Straße Ringvejen, die so heißt, weil sie einen Ring bildet. Die größte Herausforderung bei einem Urlaub mit Kindern sind erstaunlicherweise die Kinder. Das riesige Trampolin im Garten des Ferienhauses war allerdings ein recht effektiver Babysitter. Nicht einmal ein Bällebad hätte das toppen können. Glücklicherweise war auch das Wetter bereit, mitzuspielen, und hat uns sieben sonnige, aber nicht zu heiße Tage beschert, die sich ideal für Strandbesuche eigneten. Ich muss noch daran denken, Petrus zum Dank einen Geschenkkorb an die Himmelspforte zu schicken.
Natürlich lief nicht alles nach Plan, das wäre ja auch sterbenslangweilig. Von zwei Badezimmern war zunächst nur eines, immerhin das schönere und größere, funktionstüchtig, da im kleineren Bad der Abfluss verstopft war. Die zuständige Agentur hat aber gleich am nächsten Morgen einen Klempner geschickt, da können wir uns nicht beschweren. Die Waschmaschine hat ihren Dienst reibungs- allerdings das Gegenteil von lautlos versehen. Wenn das Ding richtig in Fahrt kam, hat das ganze Haus gebebt. Vermutlich wurde statt eines normalen Motors versehentlich der übrig gebliebene Antrieb eines sowjetischen Kampfhubschraubers eingebaut.
Rømø ist eine dänische Insel, mit starkem deutschen Einschlag. Da der Großteil der Touristen aus Deutschland stammt, spricht beinahe jede Person, die auf der Insel arbeitet, gutes bis sehr gutes Deutsch. Auch viele Schilder sind auf Deutsch. Wir haben es zwar geschafft, ausgerechnet einen der wenigen nicht-deutschsprachigen Einheimischen nach dem Weg zu fragen, aber immerhin ist dieser als Friedhofsgärtner auch nicht wirklich darauf angewiesen, Deutsch zu sprechen. Seine „Kunden“ sind eher von der schweigsamen Art. Nichtsdestotrotz war sein Englisch tadellos und er konnte uns weiterhelfen. Überhaupt muss ich sagen, dass auf Rømø eine sehr freundliche, hilfsbereite Atmosphäre herrscht. Weitere Beispiele dazu folgen sicherlich noch in den kommenden Folgen meines Urlaubsberichts.
Rømø sehen und mehr sehen wollen
Ein erster Blick auf bzw. über Rømø vom höchsten Punkt der Insel aus, den ich mutig erklommen habe. Es führt eine Treppe hinauf, aber ein bisschen mutig war es trotzdem.
Rømø bietet optimale Bedingungen für Wanderer und Radfahrer, aber die Hauptattraktion ist und bleibt der Strand, der zu den längsten und breitesten Sandstränden Nordeuropas zählt. So leer wie auf diesem Foto ist er freilich nur in den Abendstunden. Um 21.00 Uhr müssen alle Fahrzeuge vom Strand verschwunden sein.
Es gibt sogar ein mittelalterliches Schloss auf Rømø. Um es vor Angriffen feindlicher Ritter zu schützen, wird es jeden Abend zusammengefaltet und erst am nächsten Morgen wieder aufgeblasen.